
Das IB-Jahr am LG
Bis die Schüler:innen der 6i ihr IB-Diplom in den Händen halten, durchlaufen sie über zwei Jahre ein vielfältiges Schulprogramm, zu welchem diverse Projekttage und -wochen gehören. Einen Einblick des Schuljahrs 2024/2025 finden Sie hier.
Der IB-Diplomlehrgang ist ein zweijähriges Programm für die Oberstufe von Mittelschulen. Die Philosophie der IB-Organisation deckt sich weitgehend mit jener der schweizerischen Maturität: Eine ausgewogene Allgemeinbildung ist das zentrale Anliegen. Speziell stark gewichtet werden im IB die Internationalität und das Verständnis für fremde Kulturen und Denkweisen.
Das Literargymnasium Rämibühl ist eine der beiden öffentlichen Kantonsschulen im Kanton Zürich, die den Doppelabschluss IB / Matura anbieten. Die Schüler:innen der IB-Klassen erlangen am Ende ihrer gymnasialen Karriere sowohl den schweizerischen Maturitätsausweis als auch das weltweit anerkannte International Baccalaureate Diploma.
Das IB-Diplom umfasst auch andere innovative fächerübergreifende und überfachliche Elemente: Schüler:innen müssen sich in gemeinnützigen, kreativen und sportlichen Projekten engagieren (CAS) und in der Theorie des Wissens (ToK), die in Form von Reflexionstagen an passenden Stellen des Curriculums eingeschoben wird, über die unterschiedliche Art, wie die einzelnen Disziplinen zu Erkenntnissen gelangen, Gedanken machen.
ToK
Neben dem Fachunterricht besuchen die Schüler:innen des IB Programmes in der fünften Klasse den Kurs "Theory of Knowledge" (ToK).
ToK ist als Kurs über das kritische Denken neben CAS und dem Extended Essay eines der drei Fächer im Kern des IB Diplomprogramms. Im ToK geht es einerseits darum, die Fäden der verschiedenen anderen Fächer zusammenzuführen, und andererseits darum zu untersuchen, wie wir wissen, was wir behaupten zu wissen. ToK Themen sind z.B. die Untersuchung von Argumenten auf ihre Schlüssigkeit oder das Erkennen von grundlegenden unausgesprochenen Annahmen. Wichtig ist auch die Offenheit für verschiedene Perspektiven sowie das Sich-bewusst-machen, dass mit Bezug auf eine Frage verschiedene Perspektiven legitim sein können.
Der Kurs findet an über das Jahr verteilten Tagen jeweils ganztags statt. An jedem der Tage wird ein bestimmtes Wissensgebiet behandelt, z.B. Kunst, Mathematik oder Sprache. Als Abschlussarbeit beantworten die Schüler:innen zum einen eine von 35 vorgegebenen Fragen (z.B. "Does some knowledge belong only to particular communities of knowers?") anhand von drei selbstgewählten Gegenständen. Die Antworten und Gegenstände wurden in einer Ausstellung präsentiert, zu der die Eltern der Schüler:innen und die Klasse 4i eingeladen waren. Diese Ausstellung war ein erfolgreicher und informativer Anlass, an dem auch viele Eltern dabei waren. Als zweiten Teil der Abschlussarbeit werden die Schüler:innen in der sechsten Klasse einen Essay zu einem von sechs vorgegebenen Titeln (z.B. "Accepting knowledge claims always involves an element of trust.") schreiben.
Aktuelles
CAS
CAS – Creativity, Activity, Service – ist einer der Kernbestandteile ("core") des IB-Programms. Schüler:innen engagieren sich dabei im Sinne der Persönlichkeitsbildung in nicht-akademischen Bereichen. Gefördert werden Kreativität, eine aktive Lebensweise und – ganz besonders wichtig – soziales Engagement. Im Folgenden werden, aus einer Fülle an CAS-Aktivitäten, drei vorgestellt:
Project 1: Mixed Project
Basteln. Kochen. Sport. Märchen.
Im Oktober 2024 habe ich als Freiwillige des Jugend Roten Kreuzes eine Ferienwoche für Kinder mitorganisiert und in der zweiten Herbstferienwoche durchgeführt. Das Projekt hiess „SpoKo“, was für Sport und Kochen steht. Jeder Tag stand unter dem Motto eines Märchens und war gleich strukturiert: eine kurze Märchenerzählung, danach Basteln, mittags Kochen über dem Feuer und am Nachmittag verschiedene Spiele im Freien.
Die gesamte Woche haben wir Freiwilligen im Voraus gemeinsam vorbereitet. Jeden Tag waren zwei von uns hauptverantwortlich. Der Tag, für den meine Freundin und ich verantwortlich waren, drehte sich um das Märchen Schneewittchen und die sieben Zwerge. Wir bastelten Zwergenhüte, kochten Pasta mit verschiedenen Saucen über dem Feuer und backten, passend zu Schneewittchen, Apfelkuchen. Nachmittags spielten wir Spiele wie Fangen und Keulenvölk auf einer grossen Wiese.
Ein Highlight war der Zooausflug am Freitag. Es war ein wunderschöner Abschluss nach einer erlebnisreichen Woche. In meiner Gruppe haben wir es geschafft, das Lieblingstier von jedem Kind zu finden. Das hat riesige Freude ausgelöst. Die Begeisterung der Kinder beim Anblick der Tiere ist direkt auf uns Freiwillige übergesprungen.
Natürlich hat alles zwei Seiten und so wurde ich auch vor Herausforderungen gestellt. Es gab Streit und Spannungen zwischen einzelnen Kindern und auch ganzen Gruppen. Diese Auseinandersetzungen hatten unterschiedliche Hintergründe und manchmal war es nicht leicht, damit umzugehen.
Zudem konnten manche Kinder nur sehr wenig Deutsch sprechen. Doch ich habe gelernt, dass Gesten, Blicke und gemeinsames Lachen mehr sagen können als Worte.
Insgesamt war die SpoKo Woche ein Erlebnis, das mir lebhaft in Erinnerung bleiben wird.
Milla Bergmann, 5i
Project 2: Creativity
For CAS, I wanted to try something creative and new, so I decided to take a pottery class. At first, it was harder than expected and it took some time to get used to the clay. But after a bit of practice, I started to really enjoy the process. One of my favorite parts was to observe how my ideas slowly turned into an actual product.
It was also a great way to relax, and in the end I was really happy with how the mug turned out. Pottery was a fun and meaningful experience, and I would definitely do it again!
Adriana Ventre, 5i
Anja Nickel & Kevin Heutschi, IB-Koordination
Bettina Haydon, CAS-Koordination